Sehr geehrte Mitglieder des Stadtplanungsausschusses,
als ehemaliges Bezirksamtsmitglied von Tempelhof-Schöneberg und häufige Nutzerin des wunderbaren Gleisdreiecks-Parkes möchte ich Sie dringend bitten, dem Bebauungsplan Urbane Mitte Süd nicht zuzustimmen.
Der Park ist nicht nur von den angrenzenden Wohnbaugebieten stark frequentiert, sondern auch bei anderen Nutzern und Nutzerinnen sehr beliebt und wird von Touristen als ungemeine Bereicherung für die Stadt empfunden. Ich selbst gehe immer wieder mit auswärtigen Besuchen hierher, auch um die Geschichte zu erzählen, daß ohne bürgerschaftliches Engagement dieser Park nicht entstanden wäre.
Nun soll also gegen dieses vorbildliche bürgerschaftliche Engagement der Park mit 7 Büro-Hochhäusern verstellt werden, obwohl viele Investoren schon den Büroleerstand versuchen mit der Umwandlung in Wohnungen zu bekämpfen. Aber auch ökologisch sollte doch inzwischen Jeder und Jedem klar sein, daß wir nicht weiter alles zubetonieren können.
Die Planung ist völlig veraltet und entspricht nicht dem öffentlichen Interesse – die Grundvoraussetzung für jeden Bebauungsplan.
Meine mail geht an Sie, nicht an die Mitglieder der AfD, weil ich befürchte, daß Sie mit einer Zustimmung zu diesem B-Plan-Entwurf die Politikverdrossenheit weiter so anheizen, daß die Wahlen im nächsten Jahr auch in Berlin dieser undemokratisschen Partei Auftrieb verleihen werden. Es ist ja auch nicht das einzige Vorhaben, das auf das Konto der AfD einzahlen könnte. Der Abbruch des SEZ und die Bebauung des Tempelhofer Feldes sind weitere Themen, die die Berlinerinnen und Berliner bewegen.
In diesem Sinn hoffe ich auch auf politische Vernunft.
Mit freundlichen Grüßen
Elisabeth Ziemer
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Dr. Elisabeth Ziemer
eh. Bezirksbürgermeisterin von Schöneberg und Stadträtin für Stadtentwicklung in Tempelhof-Schöneberg a.D.
Stadtälteste von Berlin