Landwehrkanal: Fischesterben als Mahnung

Hunderte toter Fische trieben am Sonntag, 18. Juni, im Landwehrkanal (rbb-Bericht hier). Das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Spree-Havel vermutet, dass die Tiere infolge des Starkregens vom Samstag verendet sein könnten. Bei sehr viel Niederschlag innerhalb kurzer Zeit seien die Berliner Rohrsysteme überfordert, sagte Amtssprecher Björn Röske dem rbb. Dadurch fließe verunreinigtes Wasser von den Straßen über in den Kanal, in dem es dann zu einem Mangel an Sauerstoff kommen könne. Was letztlich zum Tod der Fische führe.

Auch bei der Urbanen Mitte ist laut Bebauungsplan vorgesehen, das Regenwasser aus den Baufeldern in die Mischwasser-Kanalisation abzuleiten, die unter den Kanaluferstraßen verläuft. Auf die Folgen hatten Bürger:innen und Initiativen in ihren Einwendungen zum Bebauungplan vielfach hingewiesen. Bei Starkregen kommt es zum Überlauf und zur ‚Entlastung‘ der Mischwasserkanalisation. Ungeklärte Abwässer (also Regenwasser + kontaminiertes Oberflächenwasser + Schmutzwasser von Gewerbe) fließen dann in den Landwehrkanal mit tödlichen Folgen für die dort lebenden Fische.

Starkregenphasen werden zunehmen. Das Fischsterben im Urbanhafen hat nun drastisch vor Augen geführt, was die Folgen sind, wenn weiter extrem verdichtet gebaut wird ohne Rücksicht auf die Umweltfolgen. Die Schlussfolgerung aus dem Fischsterben kann darum nur sein: Schwammstadt statt Urbaner Mitte.

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