Gleisdreieck retten: Jetzt bist Du gefragt!

Liebe Unterstützer*innen, Freunde des Gleisdreieckparks,

jetzt wird es ernst: Schon in wenigen Wochen will das Abgeordnetenhaus Tatsachen schaffen und die Bebauung des Gleisdreiecks mit sieben Bürotürmen beschließen. Trotz des Widerspruchs der Berliner*innen und der Ablehnung des vormals zuständigen Bezirks will der Senat sein Vorhaben in aller Eile durchdrücken. Dass sich die Abgeordneten in der Kürze der Zeit vertieft mit den Hochhausplänen beschäftigen, ist zumindest zweifelhaft. So droht die Bebauung am Park – trotz fundierter Gegenargumente – im Herbst schlicht abgenickt zu werden. Doch noch können wir verhindern, dass unser Gleisdreieckpark zum bloßen Vorgarten für Bürotürme wird!
Dafür müssen wir Druck auf die Mitglieder im Abgeordnetenhaus aufbauen. Nur, wenn in den nächsten Wochen möglichst viele Abgeordnete mit dem Thema und unserem Widerspruch konfrontiert werden, kann die Freigabe des Bebauungsplans noch verhindert werden. Den Abgeordneten muss klar werden: Wenn sie für die Bebauung stimmen, handeln sie gegen das Interesse der Menschen in Berlin – und brechen frühere politische Versprechen.
Dazu kommt es jetzt auf Dich an! Jede Mail an die Mitglieder im Abgeordnetenhaus zählt. Jeder Besuch in einer Bürgersprechstunde kann die Abgeordneten zum Umdenken bewegen! Besonders die Mitglieder der Koalitionsfraktionen CDU und SPD müssen umgestimmt werden.

Wer genau?

Diejenigen im Ausschuss für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen (der Ende September abstimmt) und darüber hinaus im Berliner Abgeordnetenhaus (Abstimmung im Plenum geplant am 9. Oktober).

Unter diesem Link könnte ihr die Mitglieder des Ausschuss für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen finden: https://www.parlament-berlin.de/Ausschuesse/19-ausschuss-fur-stadtentwicklung-bauen-und-wohnen

Unter diesem Link könnt ihr die Emailadressen aller Abgeordneten finden und z. B. nach Wahlkreisen oder nach Fraktion suchen:
https://www.parlament-berlin.de/das-parlament/abgeordnete

Inspiration für Deine Mails findest Du hier, hier, hier und hier. Argumente für Deinen Besuch in der Bürgersprechstunde findest Du unter gleisdreieck-retten.de.
Dies ist die letzte Chance, die sieben Bürotürme im Gleisdreieckpark zu verhindern. Mach mit, um unseren Park zu erhalten!

Herzliche Grüße


Bettina, Patrick und Matthias für das Team von gleisdreieck-retten


P.S. Der Gleisdreieckpark wurde ursprünglich als ökologische Ausgleichsfläche für die Bebauung des Potsdamer und Leipziger Platzes geplant. Er dient als Frischluftschneise zwischen Tiergarten und südlichem Berliner Stadtrand. Ohne diese droht rund um den Tiergarten ein geschlossener Wärmering zu entstehen, wodurch die Jahresmitteltemperaturen im gesamten Innenstadtbereich ansteigen, so das Umweltgutachten aus der Planungsphase von 1993. Demzufolge verbieten sich jegliche Hindernisse für den Luftaustausch in dieser Schneise. Doch die Pläne des Senats sehen genau das vor: in dieser Schneise beträchtliche Flächen zu versiegeln und sie durch bis zu 90 Meter hohe Gebäude zu verengen.
Das Vorhaben steht insgesamt auch im Widerspruch zum Energie- und Klimaschutzprogramm der Senatsverwaltung, welches u.a. die essentiellen Ökosystemleistungen des Stadtgrüns hervorhebt und Entsiegelung statt Versiegelung von Flächen (wie hier mit zweigeschossigen Tiefgaragen geplant) vorschreibt. Auch mit dem in Berlin geltenden Hochhausleitbild ist das Vorhaben nicht vereinbar, laut dem neue Hochhäuser nur an Hauptverkehrsstraßen geplant werden und Denkmal- und Naturschutz nicht tangieren dürfen sowie 30% Wohnfläche enthalten müssen. Keines dieser Kriterien ist bei der „Urbanen Mitte“ im Gleisdreieckpark erfüllt – trotzdem will der Senat das Vorhaben freigeben.
Sieben Hochhäuser, in denen überwiegend Büro-,  Hotel- und Gewerbeflächen und jedenfalls keine einzige Wohnung entstehen soll – ist das noch zeitgemäß? Angesichts der nur halb ausgelasteten Berliner Hotels und bereits 1,75 Mio. m² leerstehenden Büroflächen in Berlin und aller Prognosen, die von einem weiteren Nachfragerückgang ausgehen, erscheint die Planung von neuen 120.000 m² Büro- und Hotelflächen eher abwegig.
Ungeachtet der Erfahrung am Alexanderplatz, an dem die U2 wegen dortiger Investorenpläne fast ein Jahr gesperrt werden musste, will der Senat im Gleisdreieck den Weg für ein umso heikleres Bauvorhaben frei machen: Am Gleisdreieckpark, durch den schon jetzt Zugtrassen, S- und U-Bahn-Schienen verlaufen und in dem eine weiterer S-Bahnhof geplant wird, sollen neben (auf bis zu einen Meter Abstand), unter und über wichtigen Bahnflächen riesige Türme gebaut werden. Ob das wohl gut geht?
Auch wenn Bausenator Gaebler suggeriert, die Bebauung des Parks mit den Hochhäusern sei alternativlos: Keineswegs sind dem Senat die Hände vertraglich gebunden. Der Entschädigungsmechanismus des Kaufvertrags von 2005 ist nicht zulässig. Denn er verstößt gegen das Baugesetz, in dem es heißt, dass ein Bebauungsplan nicht auf einen Vertrag begründet werden darf. Das bedeutet: Der Plan des Senats, die Bebauung zu genehmigen, weil ein Vertrag mit einem Investor vorliegt, zäumt das Pferd von hinten auf und ist unzulässig. Ein Bebauungsplan muss unabhängig von Vorabsprachen geprüft werden.
Engagiere Dich jetzt für den Park und nimm Kontakt zu Deinen Abgeordneten auf!

MUSTERMAIL A

Sehr geehrte Frau Abgeordnete,
Ende September/Anfang Oktober plant der Berliner Senat, mit dem Bebauungsplan „Urbane Mitte Süd“ den ersten Teilbereich der Bebauung am Gleisdreieckpark zur Abstimmung im Abgeordnetenhaus zu bringen.
Der Gleisdreieckpark ist ursprünglich als ökologische Ausgleichsfläche für die Bebauung des Potsdamer und Leipziger Platzes geplant worden. Er dient als Frischluftschneise zwischen Tiergarten und südlichem Berliner Stadtrand. Ohne diese droht rund um den Tiergarten ein geschlossener Wärmering zu entstehen, wodurch die Jahresmitteltemperaturen im gesamten Innenstadtbereich ansteigen, so das Umweltgutachten aus der Planungsphase von 1993. Demzufolge verbieten sich jegliche Hindernisse für den Luftaustausch in dieser Schneise. Die Parkflächen sind als planungsrechtlich als Grün gesichert.
Doch die Pläne des Senats sehen genau das Gegenteil vor: in dieser Schneise beträchtliche Flächen zu versiegeln und sie durch bis zu 90 Meter hohe Gebäude zu verengen. Dies wird die Temperaturen in den durch den Klimawandel bereits aufgeheizten innerstädtischen Bezirken weiter in die Höhe treiben. Das Vorhaben steht insgesamt auch in Widerspruch zum Energie- und Klimaschutzprogramm der Senatsverwaltung, welches u.a. die essentiellen Ökosystemleistungen des Stadtgrüns hervorhebt und Entsiegelung statt Versiegelung von Flächen (wie hier mit zweigeschossigen Tiefgaragen geplant) vorschreibt. Auch mit dem in Berlin geltenden Hochhausleitbild ist das Vorhaben nicht vereinbar, laut dem neue Hochhäuser nur an Hauptverkehrsstraßen geplant werden und Denkmal- und Naturschutz nicht tangieren dürfen sowie 30% Wohnfläche enthalten müssen. Keines dieser Kriterien ist bei der „Urbanen Mitte“ im Gleisdreieckpark erfüllt – trotzdem will das Abgeordnetenhaus das Vorhaben offenkundig freigeben. Wie planen Sie in der Angelegenheit abzustimmen?
Auch wenn Senator Gaebler suggeriert (so bspw. bei einer Pressekonferenz am 3.6.2025), die Bebauung der Fläche mit den Hochhäusern sei alternativlos: Keineswegs sind dem Senat die Hände vertraglich gebunden. Der Entschädigungsmechanismus des städtebaulichen Vertrags von 2005 ist nicht zulässig. Denn er verstößt gegen §1 Absatz 3 des Baugesetzbuches, in dem es heißt, dass ein Bebauungsplan nicht auf einen Vertrag begründet werden darf. Das bedeutet: Der Plan des Senats, die Bebauung zu genehmigen, weil ein Vertrag mit einem Investor vorliegt, zäumt das Pferd von hinten auf und ist unzulässig. Ein Bebauungsplan muss unabhängig von Vorabsprachen entwickelt werden. Inwiefern sehen Sie die Senatspläne mit den Vorgaben des Baugesetzbuchs vereinbar?
Der einzige Profiteur der Bebauung am Park wäre der Investor. Die Tausenden Berliner*innen, die sich am Gleisdreieckpark erfreuen – und auch zu Ihren Wähler*innen gehören – hätten das Nachsehen. Inwiefern dienen die Hochhaustürme Ihrer Auffassung nach der Berliner Stadtgesellschaft?
Ich muss Sie bitten: Stimmen Sie gegen die Freigabe des Bebauungsplans „Urbane Mitte“ und stattdessen für einen Neustart der Planung. Setzen Sie sich für eine ausführliche Befassung mit dem Vorhaben im Bauausschuss ein, zu der Gutachter*innen und Anwohnende anzuhören sind. Verschaffen Sie sich vor Ort einen Eindruck vom Park. Beschäftigen Sie sich mit den Argumenten in der parlamentarischen Auseinandersetzung mit dem Bauvorhaben im Bezirk Kreuzberg-Friedrichshain, der sich nach jahrelanger Befassung gegen die Bebauungspläne und für einen Neustart des Planungsverfahrens positionierte.
Die Bebauungspläne des Gleisdreiecksparks stehen den Interessen der Menschen in Berlin entgegen. Bitte nutzen Sie Ihr Mandat verantwortungsvoll und stimmen Sie gegen das Bauvorhaben.
Mit freundlichen Grüßen

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MUSTERMAIL B

Sehr geehrter Herr Abgeordneter,
Ende September/Anfang Oktober plant der Berliner Senat, mit dem Bebauungsplan „Urbane Mitte Süd“ den ersten Teilbereich der Bebauung am Gleisdreieckpark zur Abstimmung im Abgeordnetenhaus zu bringen.
Der Gleisdreieckpark ist planungsrechtlich als Grün gesichert. Seit Jahren erfreut sich der Park enormer Beliebtheit und ist Anziehungspunkt für Anwohner*innen, Menschen aus ganz Berlin und zahlreiche Tourist*innen. Vormittags verbringen hier Kitagruppen und Schulklassen ihre Wandertage und treiben Anwohner*innen Sport, nachmittags und abends treffen sich hier Familien, Jugendliche und Sportgruppen. Am Wochenende nutzen regelmäßig Tausende Menschen den Park. Die Stadt- und Landschaftsplaner*innen können stolz sein, welchen Ort sie hier erfolgreich gestaltet haben.
Doch mit bis zu 90m hohen Bürotürmen würde der Charakter des Parks vollkommen zerstört. Schon jetzt begrenzen den Park optisch im Norden die Hochhäuser des Potsdamer Platzes und der Parkrand im Westen und Südosten ist mit (hochpreisigem!) Wohnraum bebaut. Zusätzliche Hochhäuser in seiner Mitte würden den Park, der an dieser Stelle schmaler ist als die geplanten Gebäude hoch, zu einem Vorgarten degradieren. Zu den Tausenden in den Bürotürmen Beschäftigten, die den Park zusätzlich frequentieren müssten, kämen neue Fallwinde, Vogelschlag und erhebliche Verschattung bis in die angrenzenden Straßen und den Nelly-Sachs-Park hinzu, wie Gutachten prognostizieren. Trotzdem will das Abgeordnetenhaus das Vorhaben offenkundig freigeben. Wie planen Sie in der Angelegenheit abzustimmen?
Auch wenn Senator Gaebler suggeriert (so bspw. bei einer Pressekonferenz am 3.6.2025), die Bebauung der Fläche mit den Hochhäusern sei alternativlos: Keineswegs sind dem Senat die Hände vertraglich gebunden. Der Entschädigungsmechanismus des städtebaulichen Vertrags von 2005 ist nicht zulässig. Denn er verstößt gegen §1 Absatz 3 des Baugesetzbuches, in dem es heißt, dass ein Bebauungsplan nicht auf einen Vertrag begründet werden darf. Das bedeutet: Der Plan des Senats, die Bebauung zu genehmigen, weil ein Vertrag mit einem Investor vorliegt, zäumt das Pferd von hinten auf und ist unzulässig. Ein Bebauungsplan muss unabhängig von Vorabsprachen geprüft werden.
Der einzige Profiteur der Bebauung des Parks wäre der Investor. Die Tausenden Berliner*innen, die sich am Gleisdreieckpark erfreuen – und auch zu Ihren Wähler*innen gehören – hätten das Nachsehen. Inwiefern dienen die Hochhaustürme Ihrer Auffassung nach der Berliner Stadtgesellschaft?
Ich muss Sie bitten: Stimmen Sie gegen die Freigabe des Bebauungsplans „Urbane Mitte Süd“ und stattdessen für einen Neustart der Planung. Setzen Sie sich für eine ausführliche Befassung mit dem Vorhaben im Ausschuss für Stadtentwicklung ein, zu der Gutachter*innen und Anwohnende anzuhören sind. Verschaffen Sie sich vor Ort einen Eindruck vom Park. Beschäftigen Sie sich mit den Argumenten in der parlamentarischen Auseinandersetzung mit dem Bauvorhaben im Bezirk Kreuzberg-Friedrichshain, der sich nach jahrelanger Befassung gegen die Bebauungspläne und für einen Neustart des Planungsverfahrens positionierte.
Die Bebauungspläne des Gleisdreiecksparks stehen den Interessen der Menschen in Berlin entgegen. Bitte nutzen Sie Ihr Mandat verantwortungsvoll und stimmen Sie gegen das Bauvorhaben.
Mit freundlichen Grüßen

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MUSTERMAIL C

Sehr geehrte Frau Abgeordnete,
sehr geehrter Herr Abgeordneter,
wie zu vernehmen ist, plant der Berliner Senat Ende September/Anfang Oktober mit dem Bebauungsplan „Urbane Mitte Süd“ den ersten Teilbereich des Gleisdreiecksparks von sieben Bürotürmen am Gleisdreieckspark zur Abstimmung im Abgeordnetenhaus zu bringen.
In diesen innerstädtischen Erholungsraum, der als ökologische Ausgleichsfläche für den Potsdamer und Leipziger Platz geplant wurde und der als Frischluftschneise vom Tiergarten bis zum Stadtrand fungiert, will ein Investor sieben Hochhäuser bauen, in denen überwiegend Büro-,  Hotel- und Gewerbeflächen und jedenfalls keine einzige Wohnung entstehen sollen. Angesichts der nur halb ausgelasteten Berliner Hotels und bereits 1,75 Mio. m² leerstehenden Büroflächen in Berlin und aller Prognosen, die von einem weiteren Nachfragerückgang ausgehen, erscheint mir die Planung von neuen 120.000 m² Büro- und Hotelflächen völlig widersinnig. Inwiefern ist die Planung Ihrer Auffassung nach sinnvoll?
Ungeachtet der Erfahrung am Alexanderplatz, an dem die U2 wegen dortiger Investorenpläne fast ein Jahr gesperrt werden musste, will der Senat nun den Weg für ein umso heikleres Bauvorhaben frei machen: Am Gleisdreieckpark, durch den schon jetzt Zugtrassen, S- und U-Bahn-Schienen verlaufen und in dem ein neuer Bahnhof geplant wird, sollen nicht nur neben (auf bis zu einen Meter Abstand), unter und über wichtigen Bahnflächen riesige Türme gebaut werden. Um den Wünschen des Investors zu entsprechen, will der Senat offensichtlich auch noch das Bebauungsplanverfahren gegenüber der Bahnplanung vorziehen. Für wie wahrscheinlich halten Sie es, dass die Umsetzung dieser äußerst sportlichen Planung reibungslos abliefe?
Es gibt viele weitere, fundierte Argumente gegen die Bebauung am Gleisdreieckpark. Aber schon durch die skizzierte Nutzung, die ökologischen und gesellschaftlichen Auswirkungen und die äußerst heikle bautechnische Planung wird deutlich: Bei der Bebauung der sogenannten „Urbanen Mitte“ am äußerst beliebten Gleisdreieckpark geht es nicht um das Gesamtinteresse Berlins. Hier droht das Verwertungsinteresse eines Kapitalfonds, dessen Hauptaktionär ein Tech-Milliardär ist, im Vordergrund zu stehen. Wenn das Abgeordnetenhaus die Bebauungspläne freigibt, würde der Park verunstaltet und seines Nutzens für Tausende Berliner*innen – die auch zu Ihren Wähler*innen zählen – und Tourist*innen beraubt, die ihn regelmäßig als Erholungsort nutzen. Inwiefern dienen die Hochhaustürme Ihrer Auffassung nach der Berliner Stadtgesellschaft?
Ich muss Sie bitten: Stimmen Sie gegen die Freigabe des Bebauungsplans „Urbane Mitte Süd“ und stattdessen für einen Neustart der Planung. Setzen Sie sich für eine ausführliche Befassung mit dem Vorhaben im Bauausschuss ein, zu der Gutachter*innen und Anwohnende anzuhören sind. Beschäftigen Sie sich mit den Argumenten in der parlamentarischen Auseinandersetzung mit dem Projekt im Bezirk Kreuzberg-Friedrichshain, der sich nach jahrelanger Befassung gegen die Bebauungspläne positionierte. Verschaffen Sie sich vor Ort einen Eindruck vom Park.
Die Bebauungspläne des Gleisdreiecksparks stehen den Interessen der Menschen in Berlin entgegen. Bitte nutzen Sie Ihr Mandat verantwortungsvoll und stimmen Sie gegen das Bauvorhaben.
Mit freundlichen Grüßen

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MUSTERMAIL D

Sehr geehrte Frau/Herr . . . . Abgeordnete,
Ende September/Anfang Oktober plant der Berliner Senat, mit dem Bebauungsplan „Urbane Mitte Süd“ den ersten Teilbereich der Bebauung am Gleisdreieckspark mit sieben Bürotürmen freizugeben. Als Person, die den Gleisdreieckpark intensiv nutzt, möchte ich Sie dringend bitten, diesem Vorhaben nicht zuzustimmen.
Bitte nehmen Sie zur Kenntnis, dass sich Bürger mit insgesamt 587 Stellungnahmen bei der Auslegung des Bebauungsplan VI-140cab „Urbane Mitte Süd“ im Corona-Winter 2020/2021 beteiligt haben. Von den 587 Stellungnahmen waren nur 8 zustimmende, wobei einer der acht lieber Wohnraum anstatt Büros an der Stelle sehen wollte. In 579 Stellungnahmen wurde der Bebauungsplan kritisiert und das Vorhaben abgelehnt. Die Kritik richtete sich gegen die Auswirkung der geplanten Bebauungen auf den Park, auf die Aufenthaltsqualität im Park und auf die ökologische Funktion de Parks für das Klima der Berliner Innenstadt. Bitte setzen Sie sich mit den Gutachten zum Bebauungsplan auseinander, was Klima, Wind und Verschattung betrifft. Bitte lesen Sie die Stellungnahmen der Bürger, die in der Abwägung zum Bebauungsplan nicht wirklich beachtet wurden.
Allein 396 mal wurden die Stellungnahmen weggewogen mit dem Hinweis auf die „Gesamtentwicklung“ des Gebietes. Damit gemeint ist der städtebauliche Vertrag von 2005, nach dem ein bestimmtes Bauvolumen festgelegt werden sollte – das im übrigen im Baufeld Urbanen Mitte Süd noch um fast 50% überschritten werden soll. Doch die  Festlegung vor Beginn des Bebauungsplanverfahren auf ein bestimmtes Bauvolumen gesichert durch eine Entschädigungsklausel widerspricht dem Baugesetzbuch §1 Absatz 3, nach dem ein Bebauungsplan nicht auf einen Vertrag begründet werden darf.
Die Angst vor Schadensersatz hat die inzwischen 10jährige Planungszeit begleitet. Wenn Sie nun am Ende diesen Bebauungsplan zustimmten, würden sie nachträglich diesen undemokratischen Planungsprozess legitimieren.
Die Bebauungspläne der Urbanen Mitte stehen den Interessen der Menschen in Berlin entgegen. Bitte nutzen Sie Ihr Mandat verantwortungsvoll und stimmen Sie gegen das Bauvorhaben.
Mit freundlichen Grüßen

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9 Kommentare

  1. Sehr geehrter Herr Abgeordneter,
    Ende September/Anfang Oktober plant der Berliner Senat, mit dem Bebauungsplan „Urbane Mitte Süd“ den ersten Teilbereich der Bebauung am Gleisdreieckpark zur Abstimmung im Abgeordnetenhaus zu bringen.
    Der Gleisdreieckpark ist planungsrechtlich als Grün gesichert. Seit Jahren erfreut sich der Park enormer Beliebtheit und ist Anziehungspunkt für Anwohner*innen, Menschen aus ganz Berlin und zahlreiche Tourist*innen. Vormittags verbringen hier Kitagruppen und Schulklassen ihre Wandertage und treiben Anwohner*innen Sport, nachmittags und abends treffen sich hier Familien, Jugendliche und Sportgruppen. Am Wochenende nutzen regelmäßig Tausende Menschen den Park. Die Stadt- und Landschaftsplaner*innen können stolz sein, welchen Ort sie hier erfolgreich gestaltet haben.
    Doch mit bis zu 90m hohen Bürotürmen würde der Charakter des Parks vollkommen zerstört. Schon jetzt begrenzen den Park optisch im Norden die Hochhäuser des Potsdamer Platzes und der Parkrand im Westen und Südosten ist mit (hochpreisigem!) Wohnraum bebaut. Zusätzliche Hochhäuser in seiner Mitte würden den Park, der an dieser Stelle schmaler ist als die geplanten Gebäude hoch, zu einem Vorgarten degradieren. Zu den Tausenden in den Bürotürmen Beschäftigten, die den Park zusätzlich frequentieren müssten, kämen neue Fallwinde, Vogelschlag und erhebliche Verschattung bis in die angrenzenden Straßen und den Nelly-Sachs-Park hinzu, wie Gutachten prognostizieren. Trotzdem will das Abgeordnetenhaus das Vorhaben offenkundig freigeben. Wie planen Sie in der Angelegenheit abzustimmen?
    Auch wenn Senator Gaebler suggeriert (so bspw. bei einer Pressekonferenz am 3.6.2025), die Bebauung der Fläche mit den Hochhäusern sei alternativlos: Keineswegs sind dem Senat die Hände vertraglich gebunden. Der Entschädigungsmechanismus des städtebaulichen Vertrags von 2005 ist nicht zulässig. Denn er verstößt gegen §1 Absatz 3 des Baugesetzbuches, in dem es heißt, dass ein Bebauungsplan nicht auf einen Vertrag begründet werden darf. Das bedeutet: Der Plan des Senats, die Bebauung zu genehmigen, weil ein Vertrag mit einem Investor vorliegt, zäumt das Pferd von hinten auf und ist unzulässig. Ein Bebauungsplan muss unabhängig von Vorabsprachen geprüft werden.
    Der einzige Profiteur der Bebauung des Parks wäre der Investor. Die Tausenden Berliner*innen, die sich am Gleisdreieckpark erfreuen – und auch zu Ihren Wähler*innen gehören – hätten das Nachsehen. Inwiefern dienen die Hochhaustürme Ihrer Auffassung nach der Berliner Stadtgesellschaft?
    Ich muss Sie bitten: Stimmen Sie gegen die Freigabe des Bebauungsplans „Urbane Mitte Süd“ und stattdessen für einen Neustart der Planung. Setzen Sie sich für eine ausführliche Befassung mit dem Vorhaben im Ausschuss für Stadtentwicklung ein, zu der Gutachter*innen und Anwohnende anzuhören sind. Verschaffen Sie sich vor Ort einen Eindruck vom Park. Beschäftigen Sie sich mit den Argumenten in der parlamentarischen Auseinandersetzung mit dem Bauvorhaben im Bezirk Kreuzberg-Friedrichshain, der sich nach jahrelanger Befassung gegen die Bebauungspläne und für einen Neustart des Planungsverfahrens positionierte.
    Die Bebauungspläne des Gleisdreiecksparks stehen den Interessen der Menschen in Berlin entgegen. Bitte nutzen Sie Ihr Mandat verantwortungsvoll und stimmen Sie gegen das Bauvorhaben.
    Mit freundlichen Grüßen
    Emil Dentler

  2. Es gibt genügend leerstehende Bürogebäude in Berlin.

    Wir brauchen keine Weiteren.

    Kümmert Euch um unsere Kinder und Jugendlichen.

    Monika Wald

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